Die Himmelfahrt des Unas (Pyramidentexte)

Spruch 273/274 der Pyramidentexte. Ein gewaltiger Aufruhr in der Natur kündet das Erscheinen der Gottheit an; hier ist es der verstorbene König, der zum Himmel emporsteigt und dort als ein Gott erscheint, der den höchsten Schöpfergott Atum an Macht übertrifft. Er eignet sich auch die Fähigkeiten der anderen Götter an, indem er sie verschlingt. Es helfen ihm bei der Zubereitung des kannibalischen Mahles andere Götter, darunter Chons. Wer nicht zum Verspeisen taugt, wird zum Räuchern verwendet. Durch diese Vereinigung der Zaubermacht hat der König eine unzerstörbare Dauer erreicht, die sein ewiges Fortleben im Jenseits garantiert.

Der Text wird leicht gekürzt wiedergegeben.

Verhüllt ist der Himmel, die Sterne fahren durcheinander. Es beben die Boten der Welt, die Knochen des Erdgottes zittern.
Doch jede Bewegung erstarrt, wenn Unas erblickt wird, der beseelt ist als ein Gott,
der von seinen Vätern lebt, von seinen Müttern sich nährt.

Dies ist Unas, dem Wissen eignet, dessen Namen (selbst) seine Mutter nicht kannte.
Die Herrlichkeit des Unas ist im Himmel, und seine Macht erfüllt den Horizont
wie die seines Vaters Atum, der ihn geformt hat - doch hat er ihn so geformt, daß er mächtiger ist als er.

Die Ka-Kraft des Unas ist um ihn, Erhabenheit ist zu seinen Füßen.
Seine Kronen sind auf seinem Haupt, seine Uräusschlangen an seinem Scheitel.
Das Schlangendiadem sitzt an seiner Stirn, mit durchbohrendem Blick und leuchtender Flamme.
Die Macht(zeichen) des Unas sind am rechten Platz.

Dies ist Unas, der “Stier” des Himmels, Ungeduld im Herzen, der vom Wesen aller Götter lebt,
indem er ihre Eingeweide aufißt,
wenn sie zaubererfüllt aus der “Flammeninsel” kommen.

Dies ist Unas, wohlversehen, der seine Zaubermacht zusammengefaßt hat.
Unas ist erschienen als jener “Große”, der (viele) Gehilfen hat.
Er thront zur Seite des Geb.
Denn Unas ist es, der Recht spricht, gemeinsam mit dem, dessen Namen verborgen ist,
an jenem Tag, an dem die Ältesten erschlagen werden.

Dies ist Unas, der über Opferspeisen verfügt, der den Meßstrick knotet,
der selber für seine Speisen sorgt.
Dies ist Unas, der Menschen frißt und von Göttern lebt,
der Boten hat, die seine Aufträge durchführen.
.....
Chons ist es, der die “Herren” niedermetzelt und für Unas schächtet,
der ihm herausnimmt, was in ihrem Leib ist.
Der Bote ist es, den er ausgesandt hat, um zu strafen.
Schesemu ist es, der sie für Unas schlachtet, der ihm ein Mahl aus ihnen kocht
auf seinen abendlichen Feuerstellen.

Dies ist Unas, der ihre Zauber aufißt, der ihre Zaubermacht verschlingt.
Ihre Großen sind für sein Frühstück, ihre Mittleren für sein Abendbrot,
ihre Kleinen für sein Nachtmahl, und ihre Greise und Greisinnen für seinen Räuchertopf.
Der Größte (Stern) des Nordhimmels zündet ihm die Flamme an
unter den Kesseln, die sie enthalten, mit den Schenkeln ihrer Ältesten.

Die im Himmel sind, warten dem Unas auf,
wenn ihre Feuerstellen für ihn angezündet werden mit den Beinen ihrer Frauen.
.....
Unas ist wiederum am Himmel erschienen, er ist gekrönt als Herr des Horizontes.
Er hat die Rückenwirbel zerbrochen und die Herzen der Götter ergriffen.
Er hat die Rote Krone aufgegessen und die “Papyrusfarbene” verschluckt.
Unas nährt sich von den Lungen der Wissenden, er findet Gefallen daran,
von Herzen zu leben und von ihren Zaubern dazu.
.....
Unas ist es, fortwährend erscheinend und fortwährend sich verbergend.
Die Täter von Taten können ihn nicht zerstören,
den Aufenthalt des Unas unter den Lebenden in diesem Land,
immer und ewig.

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