Unsere Reise mit Nubiatours

Wieder ist es soweit, wir befinden uns auf dem Weg nach Ägypten. Seit unserem ersten Besuch, hat uns dieses Land nicht mehr losgelassen und eben durch diese Faszination sind auch diese Seiten entstanden und der Reisebericht soll Schönheit und Geschichte dieses Landes widerspiegeln. Es geht dabei nicht so sehr darum alle geschichtlichen Fakten aufzuzählen, sondern etwas von der Faszination zu vermitteln.
Zuallererst möchten wir uns bei Nubiatours mit allen seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken, die uns eine so wundervolle Reise ermöglicht haben.

Unsere Reise begann an einem Samstag im August 2001 am späten Nachmittag. Wir haben uns für dieses Jahr keine Schifffahrt vorgenommen, sondern einen Individualurlaub, der hauptsächlich aus dem Besuch alter ägyptischer Stätten besteht. Wir haben einen Führer sowie einen Fahrer ganz für uns alleine gebucht und erhoffen uns dadurch eine intensive Betrachtung der alten Tempel, Gräber und Paläste. Und unsere Hoffnungen werden nicht enttäuscht.
Nach einem langen Flug, landen wir mitten in der Nacht in Luxor, es ist ca. 2.30 Uhr morgens und wir werden schon erwartet. Auch unser Führer Mohamed heißt uns willkommen und bringt uns in unser Hotel. Wir sind zwar geschafft von der Anreise aber wir verabreden uns dennoch bereits für den nächsten Tag ca. 10.00 Uhr um die ersten Besichtigungen vorzunehmen.
Mohamed holt uns pünktlich ab und wir fahren los. Man spürt die Hitze des Tages und wir nehmen uns vor, nächstes Mal wieder in den Wintermonaten Ägypten zu besuchen.
Doch trotzdem haben wir die feste Absicht, uns nichts von den Sehenswürdigkeiten entgehen zu lassen. Wir beginnen unsere Besichtigungen mit dem Karnak-Tempel. Einst war dieser monumentale Bezirk Amun, dem Hauptgott Thebens, gewidmet. Der Tempel wurde unter verschiedenen Pharaonen gebaut und erweitert. Jeder wollte den Tempel vergrößern und verschönern und noch heute sind noch prachtvolle Zeugnisse dieser Bautätigkeiten zu sehen. Wir betreten den großen Hof durch den westlichen Pylon und obwohl wir bereits zum dritten Mal da sind, sind wir dennoch beeindruckt von der Größe. Er ist mit seinen 100 x 80 Metern der größte aller bekannten altägyptischen Höfe. Von dort aus besuchen wir das Freilichtmuseum und können dort die Rote Kapelle Hatschepsuts und die Chapelle blanche von Sesostris I. besichtigen. Wieder zurück besichtigen wir den Tempel Ramses III., der einmal Stationsheiligtum des Amun gewesen ist. Der Weg führt uns weiter in die große Säulenhalle, die von Sethos I. begonnen und von seinen Sohn Ramses II. vollendet wurde. Mohamed erklärt uns geduldig die Hieroglyphen an den Wänden und führt uns aus der Säulenhalle heraus zu dem Tempel des Ptah. Das Heiligtum besteht aus drei Kapellen wovon in der mittleren Kapelle eine verstümmelte Sitzfigur des Ptah zu sehen ist, in der rechten Kapelle ist eine Granitskulptur seiner Gemahlin Sachmet und die linke Kapelle ist seinem Sohn Nefertom geweiht. Nachdem die Türen geschlossen sind, wird Sachmet nur das Licht des Lichtschachtes in der Decke des Heiligtums spärlich erhellt. Nachdem sich die Augen an dieses Dämmerlicht gewöhnt haben und man die Stille auf sich wirken lässt kann man die Magie der alten Tage des Tempels noch spüren. Wie waren wohl die Zeremonien der Priester als sie Ptah und seiner Gemahlin gehuldigt haben? Welche Texte wurden gesprochen und welche Gesänge wurden zu Ehren dieser Götter dargebracht? Sachmet wirkt undurchdringlich und ehrfurchtgebietend. Hat sie die Gebete der Priester erhört?
Als wir wieder in die Sonne treten bleibt etwas von dem Zauber in uns zurück. Schweigend gehen wir zu der großen Säulenhalle zurück. Das Dach der Säulenhalle ist heute oben offen und die Sonne dringt zwischen die Säulen. Zu Zeiten der Pharaonen, als die Halle noch überdacht war, konnte die Sonne nur durch seitliche “Fensterschlitze” in die Halle dringen. Die so entstehenden Strahlen im Dunkel der Halle versinnbildlichten die Strahlen des Gottes Ra. Wir gehen durch weitere Pylonen zu dem Heiligtum. Auf dem Weg bewundern wir die Obelisken von Hatschepsut und Thutmosis III. Mohamed führt uns weiter zu der Festhalle von Thutmosis III. mit seiner Farbenpracht und den Säulen, die aussehen wie Zeltstangen. Dahinter befindet sich der sogenannte “botanische Garten”. Es handelt sich dabei um einen Raum, an dessen Wänden seltene Pflanzen und Tiere, die Thutmosis III. von seinen Feldzügen mitbrachte, abgebildet sind.
Am Ende sind wir am heiligen See, der den Priestern des Amun-Tempels zur rituellen Reinigung diente.
Mittlerweile ist die Hitze unerträglich und wir machen eine kleine Rast. Eine Erfrischung tut gut, ehe wir zum Luxor-Tempel fahren.
Der Luxor-Tempel war eng mit dem Karnak-Tempel verbunden und diente ausschließlich den Neujahrsprozessionen zu Ehren des Gottes Amun, dem sogenannte Opet-Fest. Er wurde deshalb auch “Amuns südlicher Harem” genannt. Was heute von dem Tempel bekannt ist, geht auf die Könige Amenophis III. und Ramses II. zurück. Zunächst wurde ein Sandsteintempel der 12. Dynastie abgetragen und dessen Material beim Neubau wiederverwendet. Der neue Bau wurde vermutlich von einem Architekten namens Amenophis, Sohn des Hapu, errichtet. Dieser Tempel umfasste das Sanktuar und den Hof Amenophis III. Später fügte Ramses II. einen neuen Säulenhof hinzu, der heute Erster Hof genannt wird. Vor dem Pylon des Tempels befanden sich vier Sitzstatuen Ramses II., von denen heute nur noch eine zu sehen ist. Auch von den ursprünglich zwei Obelisken ist nur noch einer zu sehen, der andere steht heute auf der Place de la Concorde in Paris.
Vor dem Tempel kann man noch einen Teil der langen, von widdergestaltigen Sphingen gesäumten, Straße sehen, die den Luxor-Tempel mit dem Karnak-Tempel verband. Durch den Pylon betreten wir den ersten Hof, der von einer Doppelreihe glatter Säulen umgeben ist. Durch einen 26m breiten Monumentaleingang betritt man die Kolonade mit zwei Reihen zu je sieben Säulen. Die Wände der Ost- und Westmauer wurden unter Tut-anch-Amun und Haremhab mit sehr lebendigen Darstellungen des Opet-Festes geschmückt. Der Hof Amenophis III. wird an drei Seiten von Papyrussäulen mit geschlossenen Kapitellen umsäumt. Diesem Hof schließt sich eine Säulenhalle mit 32 Säulen an. Wir lassen uns von Mohamed durch diese Höfe und Hallen führen und folgen seinen Erklärungen. Er erzählt uns von der Prozession des Opet-Festes. Sie setzte sich vom Karnak-Tempel aus in Bewegung und geleitete den Gott Amun in einem Schrein zu dem Luxor-Tempel. Was für ein Anblick muss das gewesen sein. Die Priester, in ihren weißen Gewändern, tragen die heilige Barke mit dem Schrein über die Sphingenalle, die von Gläubigen gesäumt ist. Ganz Theben drängt sich am Rande diese Allee, nur um diesem Schauspiel beizuwohnen. Sie versuchen einen Blick auf den Schrein zu erhaschen und hoffen, dass ihre Gebete erhört werden. Das Fest dauert viele Tage und ist ein Anlaß zur Freude und zum Feiern. Ganz Theben nimmt daran teil und eine Ausgelassenheit nimmt von der Bevölkerung Besitz.
Die Erzählung hat unsere Phantasie inspiriert und erst allmählich kehren wir wieder in die Gegenwart zurück.
Die Hitze des Tages macht uns zu schaffen und wir ruhen uns ein wenig aus, ehe wir in den frühen Abendstunden das Luxor- und das Mumienmuseum besuchen. Beide Museen beinhalten wunderbare Stücke und Skulpturen. Man kann unter anderem eine Reliefwand des Aton-Tempels unter Echnaton sehen. Die sogenannten “Talatat-Steine” wurden unter Haremhab abgerissen und in einem Pylon des Karnaktempels verbaut. Der Versuch diese Stein zu verbergen haben sie für die Nachwelt erhalten und ein Teil dieses Reliefs kann nun im Luxor-Musem bewundert werden. Das Mumien-Museum gibt Aufschluß über die Techniken der Mumifizierung bei den alten Ägyptern. Die einzelnen Stadien dieser Bestattungsart werden ausführlich beschrieben und zum Teil können die verwendeteten Werkzeuge ebenfalls besichtigt werden.
Für den ersten Tag haben wir eine Menge erlebt und gesehen und sind schon gespannt welche wunderbaren Dinge uns die nächsten Tage erwarten.

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Es geht früh morgens los, damit wir die morgendliche Kühle noch ein wenig nutzen können, ehe es zu heiß wird. Als erstes besuchen wir den Totentempel Sethos’ I. Noch ist es ruhig und man hört nur die gedämpften Stimmen der Männer, die den Tempel bewachen. In dieser Atmosphäre kann man sich vorstellen, wie es früher gewesen ist, als die Priester ihren Dienst taten. Der Totentempel Sethos’ I. wurde von ihm selbst begonnen und von seinem Sohn Ramses II. vollendet. Die Säulenhalle besteht aus sechs Säulen mit Papyruskapitellen und ist mit Opferungsszenen von Sethos und Ramses geschmückt. Ähnliche Szenen schmücken auch die Nebenräume der Säulenhalle. Im mittleren Saal spendet Sethos der Barke des Amun Weihrauch. Wir haben genügend Zeit uns diesen Tempel zu besichtigen und die Räume zu durchwandern. Noch ist es ruhig und niemand stört unsere Betrachtungen. Nach diesem Tempel besichtigen wir das Ramesseum, den Totentempel Ramses’ II. Auch heute ist noch etwas von seiner ursprünglichen Großartigkeit zu spüren. Seine Säulen und Höfe haben bereits Dichter des Altertums zu Ruhmesgesängen inspiriert. Sonnenstrahlen fallen auf die Säulen und Wände und lassen die jahrtausend alten Farben leuchten. Sie sind in erstaunlich gutem Zustand und da keine Farben an Säulen und Wänden der Tempel mit neuen Farben restauriert werden dürfen, können wir sicher sein, dass es sich dabei noch um Originalfarben handelt.
Langsam spüren wir die Hitze des Tages und nach dem Besuch von zwei Beamtengräbern von El Tarif beschließen wir, eine kleine Mittagsrast einzulegen. Mohammed hat die ausgezeichnete Idee, in das nahegelegene Medinet Habu zu fahren und eine kleines Restaurant gegenüber dem Tempel Ramses’ III. zu besuchen. Und dieser Abstecher lohnt sich. Ganz offentsichtlich sind wenige Besucher da und wir können von der Terrasse des Restaurants ungehindert die Aussicht auf den Totentempel Ramses’ III. genießen. Dies gehört zu den Eindrücken, die unvergesslich bleiben. Im Gegensatz zu anderen Bauwerken, die von Touristen übervölkert sind, herrscht hier Stille. Aber zurück zu den irdischen Belangen, in “Ramsis Restaurant” kann man sehr gut und vor allem preiswert essen. Vor allem Gemüse ist dort außerordentlich schmackhaft und wir sind sicher, dass wir nicht das letzte Mal da gewesen sind.
Danach besuchen wir Deir-el-Bahari, den Terrassentempel Hatschepsuts.
Der Tempel liegt im gleissenden Sonnenlicht da und strahlt eine wunderbare Ruhe und Symmetrie aus. Von den insgesamt drei Terrassen sind nur zwei begehbar, die oberste Terrasse ist für Besucher geschlossen. Einst führte eine sphingengesäumte Allee vom Taltempel zur ersten Terrasse und die Umgebung war grün und schattig.
Einst wurde diese Anlage von Senmut, Hatschepsuts Architekt und Berater gebaut und war einmalig in der Geschichte Ägyptens. Es war nicht nur ein Totentempel sondern auf seinen Wänden ist auch Geburt und Thronbesteigung Hatschepsuts zu sehen.
Wir betrachten uns die Terrassen und sehen die “Reise nach Punt” auf den Wänden abgebildet, eine Handelsexpedition in das heutige Somalia. Die damaligen Künstler bildeten genau ab, was sie auf der Reise sahen.
Auf der Höhe der zweiten Terrasse finden wir die Hathor-Kapelle. Die Pfeiler der Säulenhalle tragen Hathor-Kapitelle und auch die Reliefs an der Wänden sind dieser Göttin der Musik und der Liebe gewidmet. Von der Hathor-Kapelle haben wir einen guten Ausblick auf den Tempel Mentuhoteps I., eines Pharaos der 11. Dynastie. Leider ist von der Mastaba und dem Säulenhof nicht mehr viel übrig.
Als wir Deir-el-Bahari verlassen, beschließen wir, in den nächsten Tagen vor dort aus die umgebenden Pfade hinaufzusteigen und in das Tal der Könige zu wandern.

Der nächste Tag führt uns zuerst zu den Memnonskolossen, die einst den Eingang zu dem Totentempel Amenhoteps III. flankierten. Sie sind die, mehr oder weniger, einzigen Zeugen des ehemals

Fortsetzung folgt!

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