Die Toten kehren wieder mit dem Wind
der Roman von Michael Höveler-Müller erzählt die Karriere von Haremhab, die ihn vom einfachen Bauernsohn zum höchsten Amt in Ägypten führt.
Haremhab ist Sohn einfacher Bauern und verbringt seine Tage mit dem Hüten von Ziegen. Sein größter Wunsch ist es jedoch die geheimnisvollen Schriftzeichen zu erlernen,
die er jeden Tag auf dem Tempel sieht. Durch die Armut gezwungen wird er zusammen mit seinem älteren Bruder an die Armee des Pharao verkauft und muss die Heimat verlassen. Er beweist Mut und Tapferkeit in der
schicksalhaften Begegnung mit Kija, der Gemahlin des Thronfolgers Thutmosis und gelangt so an den Hof des Pharao. Auch Thutmosis’ Vater, Amenophis III., ist von dem jungen Haremhab angetan und sein größter
Wunsch wird erfüllt. Er erlernt die Schrift der Pharaonen und erhält eine umfassende militärische Ausbildung. Er wird Leibwächter des Thronfolgers Thutmosis, kann aber trotz allem dessen frühen Tod in einer
Schlacht nicht verhindern. Für Haremhab beginnt eine Zeit der Trauer.
Nachfolger von Thutmosis wird der zweitgeborene labile Amenophis IV. der sich später Echnaton nennen wird. Haremhab kann auch das Vertrauen Echnatons erringen und begleitet
den neuen Pharao in dessen neue Hauptstadt Achet-Aton. Diesem Thronfolger zur Seite steht Nofretete, die Tochter Ejes. Nofretete schenkt dem Pharao sechs Töchter aber keinen Sohn. Kija, die Pharao Echnaton nach dem
Tod Thutmosis’ in seinem Harem aufgenommen hat, schenkt ihm den lange ersehnten Thronfolger dem der Namen Tut-Anch-Aton (das lebende Bild des Aton) verliehen wird und Haremhab wird Erzieher und Vertrauter des
jungen Tut-Anch-Aton. Aber der depressive und dem Sonnengott Aton ergebene Echnaton ist nicht imstande das Weltreich zu regieren und stirbt schließlich durch eigene Hand. Haremhab dient auch den nachfolgenden
Herrschern ergeben und loyal bis das höchste Amt im Staat zum Greifen nah ist …
Der Autor stellt die faszinierende Persönlichkeit Haremhabs in den Vordergrund der Handlung und rankt darum die Zeit Echnatons und die Amarna-Kultur. Er schildert die
Umstände am Hofe Amenophis III., des Vaters Echnatons, und zeigt Werdegang sowie politische Situationen im Umfeld um Haremhab. Wer und was seine Karriere ermöglicht, sein militärisches Geschick, seine Loyalität
und welche Hindernisse er auf seinem Weg überwinden muss. Neben den historisch fundierten Tatsachen füllt Michael Höveler-Müller seine Figuren sehr einfühlsam mit Leben. Er verwebt die Schicksale miteinander
und zeichnet mit großer Detailfreude und schriftstellerischem Geschick ein eindrucksvolles Bild des alten Ägypten. Die altägyptischen Fachbegriffe werden in dem angeschlossenen Glossar erklärt und eine
Königsliste der 18. und 19. Dynastie gibt einen Überblick. Weiterführende Literatur und eine Karte, die das alte Ägypten darstellt, komplettieren das Werk.
Das Lesen dieses Buches hat mir sehr viel Freude bereitet und habe die Stunden, die ich mit dieser Lektüre zubringen durfte sehr genossen.
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