Besonderheiten

Zuerst möchte ich auf einige Besonderheiten in der ägyptischen Schreibweise hinweisen:

Als erstes wäre das “phonetische Komplement”. Es bedeutet, das ein Vokal oder Konsonant in der Schreibung wiederholt wird ohne ausgesprochen zu werden und um dies zu veranschaulichen, ein paar Beispiele.
Die phonetischen Komplemente werden in blau dargestellt.

Das phonetische Komplement

Zeichen

Erläuterung

Bedeutung

Dieses Wort setzt sich aus den Hieroglyphen

 + +
j   +  mn     + n
wobei das letzte “n” nur geschrieben und nicht gesprochen wird

Amun

 + + + + +
nfr + f +    r +    t +   tm +    m
An diesem Wort ist das phonetische Komplement sehr deutlich zu sehen.
Der Name des Gottes schließt mit einem Determinativ ab.

Nefertom

 + +
xpr  +  r   +  j
Als Determinativ ist ein Gott mit Falkenkopf und Sonnenscheibe zu sehen.

Chepri

 + + +
x  +   n  + sw +   w

Chons

Anhand der oben angeführten Beispiele sollte das phonetische Komplement keine Probleme mehr darstellen. Somit können wir uns weiteren Besonderheien zuwenden, wie z. B. der Richtung der Schrift. Am einfachsten ist dies an den tier- und menschgestaltigen Zeichen zu erkennen. Diese schauen immer zum Anfang der Zeile, d.h. schauen sie nach rechts, wird von rechts zu lesen begonnen, schauen sie nach links, beginnt man von links zu lesen. Die Ausrichtung der Schriftzeichen richtet sich insgesamt nach der Ästhetik des Schriftbildes. Es gibt nur bedingt ein zeilenweises schreiben, die Buchstaben werden gruppiert und falls erforderlich um eine Mittelachse ausgerichtet.

Ausrichtung der Schriftzeichen

von rechts nach links zu lesen

von links nach rechts zu lesen


m o t r e f e N


N e f e r t o m


m u n h C


C h n u m

 

 

 

 

 

 

 

Auch die Ausrichtung der Schriftzeichen sollte nunmehr kein Problem darstellen, da in allen Schriften menschliche oder tierische Darstellungen anzutreffen sind und so der Orientierung dienen.

Ein weiterer Punkt der Ästhetik ist, wie bereits erwähnt, die Gruppierung der Zeichen.
Sie werden nicht einfach hinereinander geschrieben, sondern zu einer Bildkomposition zusammengefügt.
Das Wort wird z.B. von links gelesen und sobald eine Gruppierung erscheint, wird zuerst das obere Zeichen, dann das untere Zeichen gelesen. Danach wird entweder mit einem einzelnen Zeichen fortgefahren oder es schließt sich die nächste Gruppierung an, bei der ebenfalls erst wieder das obere Zeichen und dann das untere Zeichen gelesen wird, sofern es sich dabei nicht um ein phonetisches Komplement handelt..
Die gruppierten Zeichen werden mit rot hervorgehoben

Gruppierung der Schriftzeichen

die Zeichen ...

... nach altägyptischer Schreibweise

 + + + + + +


Es ist erkennbar, dass z.B. flache Zeichen gruppiert werden, um eine einheitliche Zeilenhöhe zu erhalten

 +  +

 + + + + + +

 

 

 

 

 

 

 

 


... und nun kann mit der Grammatik begonnen werden ...

... oder es werden erst einmal ein paar Götternamen versucht ...